Immunreaktionen können auf die Stimmung drücken und sogar unser Lernen beeinflussen. Aber umgekehrt können Lernprozesse dem Immunsystem auch Beine machen – beispielsweise in der Krebstherapie. Wie sich diese Wechselwirkung von Körper und Geist für die Medizin nutzen lässt, erforschen Wissenschaftler am Universitätsklinikum Essen.
Der russische Forscher Ivan Pawlow hat es mit seinem berühmten Hundeversuch demonstriert: Unser Gehirn lernt schnell, bestimmte Erfahrungen miteinander zu verknüpfen – im Positiven wie im Negativen. Doch die Konditionierung lässt sich auch wieder löschen. Dieses Extinktionslernen spielt eine entscheidende Rolle für unsere mentale und körperliche Gesundheit. Fördert man es, könnte dies beispielsweise gegen Depression und chronische Schmerzen helfen. Verhindert man das Auslöschen der Konditionierung, könnte dies die Krebstherapie verträglicher machen.
Wie das funktioniert und wie sich das Extinktionslernen in der Medizin nutzen lässt, wird in einem Sonderforschungsbereich der Universitätsallianz Ruhr untersucht – mit ersten vielversprechenden Ergebnissen.
Inhalt:
- Miese Stimmung
Wie Immunreaktionen unsere Psyche beeinflussen - Wenn "Löschen" gut ist
Wie Extinktionslernen, Depression und Entzündungen zusammenhängen - Mit "Remindern" gegen den Tumor
Blockierte Extinktion als Heilungshelfer